Ana Torfs wurde 1963 in Mortsel, Belgien, geboren und studierte von 1981 bis 1986 Kommunikationswissenschaft an der Universität Löwen, sowie von 1986 bis 1990 Film & Video am Sint Lukas University College of Art & Design in Brüssel. Sie hatte bereits zahlreiche Einzelausstellungen in internationalen Museen, unter anderem dem GAK Bremen (2006), dem Sprengel Museum Hannover (2008), sowie der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Kooperation mit der Generali Foundation (20010). Torfs war Teilnehmerin der Biennale de Lyon (1995) sowie der Manifesta 9 in Genk, Belgien (2012). Sie hat zahlreiche Stipendien und Preise erhalten, unter anderem im Jahr 2005 den „Flemish Cultural Award for Visual Arts“.
Im Zentrum von Torfs Werk, das Installationen, Filme, Fotografien, Internetprojekte und Arbeiten im öffentlichen Raum umfasst, steht die Beschäftigung mit der Konstruktion von Bedeutung, in Zusammenhang mit der Frage nach dem Verhältnis von Fiktion und Wahrheit. Als Ausgangspunkt für ihre Arbeit dienen Torfs oftmals existierende Texte, zum Beispiel ein Theaterstück aus dem 19. Jahrhundert oder mittelalterliche Prozessakten, die sie mittels spannungsgeladener Verbindungen von Text und Bild in vielschichtige Formen bringt. Das gewählte Material eröffnet eine Auseinandersetzung mit dem kulturellen (westlichen) Gedächtnis, u. a. mit historischen Figuren, die zu eindimensionalen Klischees zu erstarren drohen, wie Jean d’Arc oder Ludwig van Beethoven. Es gelingt ihr, in ihren Werken diese (und die mit ihnen verbundenen Geschehnisse) in neue Perspektiven zu rücken. Dabei wird der Unterschied zwischen dem historischen Moment und seiner fiktiven Aktualisierung betont. Die ungeklärten Fragen, die in den fragmentarischen Zeugnissen der Vergangenheit bestehen, werden offen gehalten. Wo in der Interpretation offene Stellen durch die Betrachter_innen geschlossen werden, wird deutlich gemacht, dass Bedeutung durch Projektion wesentlich mitbestimmt wird. Darauf, dass gerade Identität besonders durch Zuschreibung generiert wird, machen insbesondere jene Werke von Torfs aufmerksam, die sich mit dem Vorgang des Portraitierens auseinandersetzen. Die Betrachter_innen nehmen dabei eine entscheidende Rolle ein – sie werden zur Untersuchung ihrer Interpretation der Texte und Bilder eingeladen. Zugleich wirken Torfs sehr genau konstruierte Werke wie der Versuch, so nah wie möglich an die buchstäbliche Bedeutung des Textes (oder Bildes) heranzukommen. Es scheint im Erzählen ein Ringen um möglichste Annäherung an Wahrheit stattzufinden, während deren Existenz gleichzeitig permanent in Zweifel gezogen wird.
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