Seminar und Vortrag

Elliot R. Wolfson

Ulrike Grossarth, Schule von Lublin, Lublin/Dresden 2009 © Ulrike Grossarth

23. April 2014, 15 Uhr und 19 Uhr (Englisch)
Bifurcating the Androgyne: Engendering Sexuality in the Zohar

Seminar, 15-18 Uhr

Das Seminar wird die Rolle von Geschlechtersymbolik und Sexualität im Sefer ha-Zohar, dem Hauptwerk der jüdischen Mystik, hinterfragen. Der Zohar kam in fragmentarischer Form zuerst im 13. und 14. Jahrhundert, wahrscheinlich in Katalonien und Kastilien, in Umlauf und nahm im 16. Jahrhundert im Zusammenhang mit der Vorbereitung der Handschriften für die ersten Drucke in Mantua und Cremona (1558–1560) relativ feste literarische Gestalt an. Die Textauswahl wird sich auf die kabbalistische Interpretation der biblischen Erzählung von der Erschaffung von Mann und Frau, das darin angelegte Wesen der Geschlechterdifferenz und die Bedeutung der Sünde und ihrer Wiedergutmachung im Spiegel der Symbolfigur der Androgynie konzentrieren.

 

Shekhinah as Mundus Imaginalis: Polymorphism and the Prism of Imagination

Vortrag, 19 Uhr

Einer der wichtigsten Beiträge der Kabbalisten zur jüdischen Spiritualität war seit jeher ihr insistentes Nachdenken über die Schechina, die göttliche Gegenwart, die sie als letzte der zehn Sefirot, der leuchtenden Emanationen der unendlichen Gottheit, betrachteten. Der Vortrag wird sich insbesondere auf die Darstellung der Schechina als Prisma der Einbildungskraft konzentrieren. Der Bezirk der göttlichen Emanationen lässt sich mit dem sufistischen Begriff al-alam al-mithāl oder mundus imaginalis bezeichnen: Er ist die Welt der Einbildungen, ein Bereich zwischen materieller und immaterieller, zwischen sichtbarer und unsichtbarer Welt. Die Steigerung des Einbildungsvermögens eröffnet dem Visionär die Möglichkeit, am Reich des Imaginären teilzuhaben, in dem das Virtuelle wahr und die Wahrheit virtuell sind. So dient die Einbildungskraft als Medium, das einen alle begrifflichen, bildlichen und sprachlichen Eingrenzungen überschreitenden Zugang zum göttlichen Wesen ermöglicht.


Elliot R. Wolfson ist Abraham Lieberman Professor für Hebrew and Judaic Studies an der New York University. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen jüdische Mystik und jüdische Philosophie, Geschlechterkonstruktionen und Religionsgeschichte, Symbolismus und Mythen sowie philosophische Hermeneutik und Phänomenologie religiöser Erfahrungen. Publikationen u. a.: Through a Speculum That Shines: Vision and Imagination in Medieval Jewish Mysticism, Princeton, NJ: Princeton University Press, 1994; Circle in the Square: Studies in the Use of Gender in Kabbalistic Symbolism, Albany, NY: State University of New York Press, 1995; Alef, Mem, Tau: Kabbalistic Musings on Time, Truth, and Death, Berkeley, CA: University of California Press, 2006; A Dream Interpreted Within a Dream: Oneiropoiesis and the Prism of Imagination, Brooklyn: Zone Books, 2011; Giving Beyond the Gift: Apophasis and Overcoming Theomania, Bronx, NY: Fordham University Press, erscheint 2014.

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