(Englisch)
Freitag, 22. Juni 2012, 19 Uhr

In den späten 1960ern fing Morgan Fisher an, Filme zu machen. Seit den späten 1980ern beschäftigt er sich mit Malerei – ein frühes Interesse, dem er damals nicht nachgegangen war.

In seinem Vortrag zeichnet Fisher seinen Werdegang vom Filmemacher bis zur Herstellung der Italian Paintings nach, die er im Jahr 1999 vollendete. Abgesehen von einer Ausnahme fünf Jahre früher, bilden diese Arbeiten seine ersten reifen malerischen Werke. Wie Fisher sagt, ist er der Anfänger, wenn es um Malerei geht, womit sich dieser Vortrag im Grunde an ihn selbst richtet.

Fisher beschreibt, dass er das Modell der Reproduktionsfotografie, das viele seiner Filme zur Anwendung brachten, auf die Malerei anwenden konnte. Es zeigt Ähnlichkeiten zur orthogonalen Darstellung, einer Form technischer Zeichnung, die er als Kind von seinem Vater, einem Architekten, erlernte. Reproduktionsfotografie und orthogonale Darstellung sind Register, die Möglichkeiten persönlichen Ausdrucks ausschließen. Ihre expliziten und impliziten Charakteristika finden sich auch in anderen Aspekten von Fishers Filmen.

Die Italian Paintings übertragen diese und verwandte Paradigmen auf die Malerei und arbeiten zugleich mit Größe und Form, was im Film nicht möglich ist.

Der Vortrag schließt mit den Italian Paintings und beschreibt daher nicht die malerischen Arbeiten, die Fisher in den seither vergangenen 13 Jahren geschaffen hat. Stattdessen wendet er sich den Prinzipien unpersönlicher Konstruktion als einer Alternative zur kompositorischen Gestaltung zu; diese Alternative liegt den Filmen und den Italian Paintings zugrunde und bildet die Basis für die seither entstandenen malerischen Arbeiten.
Fisher hielt den Vortrag in verschiedenen Formen bereits 1998 und 1999. In der Generali Foundation wird er den Text in seiner letzten Form mit geringfügigen Berichtigungen und Kürzungen vortragen.