Traumhaft klar
Ungehobene Sätze aus verschütteten Regionen zu heben ist immer eine Herausforderung, eine Anstrengung, die wunderbare Überraschungen und Hochgefühle schenken kann. Ein klarer Aufruf zu solchen Mühen ergeht an die Besucher beim Betreten der aktuellen Ausstellung von Theresa Hak Kyung Cha in der Generali Foundation. Hat man die tour de force absolviert stellt sich beim Verlassen die Gewissheit ein, es hat sich mehr als ausgezahlt. Die koreanisch- amerikanische Künstlerin wird hier erstmals umfassend vorgestellt und ihre Themen peilen die Grundpfeiler der condition humaine an, wenn sie künstlerisch nach der sprachlichen und kulturellen Identität des Menschen fragt und diese mit den Erfahrungen von Migration und Entfremdung konterkariert.
Hartwig Bischof, Die Furche, 29. Juli 2004

Theresa Hak Kyung Cha in der Generali Foundation
Cha war dreizehn Jahre alt, als sie in San Francisco zur Schule ging, in einer fremden Kultur gelandet und mit einer fremden Sprache konfrontiert. Einige Jahre später wiederholt sich die Situation als sie 1976 in Paris Filmtheorie studierte. Die Schwierigkeiten, ja die Erfahrungen des Scheiterns von Kommunikation finden sich immer wieder in ihren Werken. Ihr zentrales Material sind Erinnerungen und Worte, die sich überlagern und durcheinander geraten. Ob in ihrer Literatur oder den Performances, ihr entscheidendes Thema ist die Frage: Was ist eine koreanische, was eine asiatische- amerikanische, was ist meine kulturelle Identität?
Sabine B. Vogel, Kunst Bulletin, Juli/ August 2004

Theresa Hak Kyung Cha: Der Traum des Publikums
Subtil und leise, schwarzweiß in den meisten Fällen, entfaltet sich in der Generali Foundation das facettenreiche Oeuvre einer Künstlerin, deren Hauptanliegen das Erforschen der Sprache war. Methoden, um die Konstruktion und Verschiebung von Bedeutungen und Wörtern innerhalb des Sprachsystems freizulegen, gibt es für Cha viele: Performances, Objekte, Diaprojektionen, Mail Art, Künstlerbücher und vor allem Filme. (...) Die Vielzahl der möglichen Stränge behauptet eine Offenheit, die, wenn nicht nach Auf- oder Erfüllung, doch nach Reaktion und Erweiterung ruft. Gefragt ist hier natürlich das Publikum, mit dem Cha in Interaktion treten will.
Jens Kastner, Springerin, Heft 2/2004

Stranger than Paradise
In den letzten Jahren nahmen sich zahlreiche Künstler der Themen geografische Entwurzelung und kulturelle Vermengung an. Künstler in der Fremde: Sie haben das Leben im Exil durch familiäre Umstände kennen gelernt, wie die koreanisch- amerikanische Künstlerin Theresa Hak Kyung Cha (1951- 1982), deren Werk in der Generali Foundation präsentiert wird (bis 15.8.). Wie die Autoren der konkreten Poesie zerlegt sie Wörter, stellt sie um, verweist durch Übersetzungen ins Französische und Koreanische auf die Risse zwischen Sprache und Wirklichkeit. Die Diaprojektionen und Filme wirken zusammen mit Kyungs verhaltener Kommentarstimme wie meditativ- melancholische Sprachstudien.
Matthias Dusini, Der Falter, Kultursommer 2004, Juni bis September 2004

Verlorene Buchstaben
Wir betreten hier eine strenge, puristische Welt, landen in einem bisweilen fast spirituellen Werk, das mit starken Hell- dunkel- Kontrasten arbeitet und formal die Sprache der 70er Jahre mit Anklang an die Hippiekultur spricht. Inhaltlich begegnen wir hier einer frühen, einsamen aber intensiven Auseinandersetzung mit Themen, die heute vehement kulturwissenschaftliche Diskussionen beherrschen: Nationalität, Feminismus, Kultur, Syntax und Semiotik- und all das sehen wir in Chas Retrospektive miteinander vermengt zu einer höchst emotionalen Spuren- und Identitätssuche.
Sabine B. Vogel, Die Presse am 26.5.04

Dreisprachig
Chas Werk ist dreisprachig, neben koreanisch und amerikanisch behauptet sich das Französische, und gerade die Translationen und Transformationen machen den Reiz aus. So hat dieses Werk etwas von Marcel Broodthaers. Und dies ist in seiner stillen, aber auch resoluten Eindringlichkeit eine Entdeckung. Eine jener Erwartungen mehr, die man bei der Generali Foundation mittlerweile geradezu erwartet.
Rainer Metzger, Artmagazine.cc am 19.5.04

Sprachschule
Schwer nachvollziehbar wirken heute die auf Fotos geheimnisvoll und atmosphärisch dicht erscheinenden Performances, in denen Cha teilweise Dia- oder Filmprojektionen verwendete- eine davon gab der Ausstellung ihren Titel: "Der Traum des Publikums" wolle sie sein, so schrieb die Künstlerin im Begleittext.
Nina Schedlmayer, Profil am 17.5.04 

Falsch konjugierte Bilder
Der Titel der Retrospektive Der Traum des Publikums stammt aus ihrem Begleittext zur Performance A Ble Wail (1975), in der sie auch ihre Erwartungen an die Rezipienten beschreibt. Ähnlich wie sie in ihrer Mail-Art-Arbeit Audience Distant Relative eine Art fiktive Auseinandersetzung zwischen Sender und Empfänger konstruiert, lässt sie dort das Publikum wissen, dass sie mit ihren eigenen Erinnerungsberichten Assoziationen bei den Betrachtern auslösen will, um einen Dialog zu initiieren. Während dieses Changieren zwischen den Medien, zwischen Film und Kunst, aber auch zwischen den unterschiedlichen Kulturen für die damalige Zeit noch ein bisschen zu "in between" war, erscheint die gekonnte Zusammenführung dieser unterschiedlichen Ansätze, aber auch die migrationspolitischen Fragestellungen heute aktueller denn je.
Christa Benzer, Der Standard am 15.5.04

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