Die Schmetterlinge essen die Bananen

Marcello Maloberti

Marcello Maloberti, Die Schmetterlinge essen die Bananen, 2010. Foto: Natascha Unkart. Courtesy der Künstler

20. Mai 2010, 19-21 Uhr

Performance
Generali Foundation

 
Die Performance findet in der Generali Foundation, im Rahmen der Ausstellung Hinter der Vierten Wand. Fiktive Leben – Gelebte Fiktionen (2. Juni – 15. August 2010), kuratiert von Ilse Lafer, statt.

Für die Generali Foundation in Wien entwickelt Marcello Maloberti ein ortsspezfisches performatives Setting mit dem eklektischen Titel Die Schmetterlinge essen die Bananen. Eklektisch ist auch die Methode seiner künstlerischen Produktion. Worum handelt es sich? Um Performance, Theater, Film, Happening, Installation, Fotografie, Malerei, Collage? Von allem ist etwas zu finden: zum Beispiel zwei lebende Skulpturen, die den Eingang der Generali Foundation wie neoklassizistische Säulen beim Entrée von Luxusvillen flankieren, ein Tablett mit Bäumchen haltend, woraus zudem trashiges Alltagsradio ertönt; ein Kind, das in einer Ecke sitzt und aus Illustrierten Bilder ausschneidet, verstreute Scherben von (betrunkenen) Flaschen in Matrosenanzügen, ein ausrangierter Kühlschrank irgendwo im leeren Ausstellungsraum, aus dem kakophonische Geräuschmischungen kommen, und schließlich, in einer Reihe aufgestellt, ziemlich kräftige Menschen, die Tiger aus Porzellan halten, so lange sie können …

Maloberti bereitet Orte vor, und die Menschen, die dort zu AkteurInnen werden, bekommen bestimmte Requisiten: Decken, Handtücher mit kitschigen Leoparden- und Tigermotiven, wie man sie von „Vu-Cumprà"-Verkäufern an Stränden kennt, rot-weiß karierte Tischtücher, wie sie in italienischen Trattorien üblich sind, billige Spiegel, Bleistifte und Buntstifte, Postkarten, leere Verpackungen von Medikamenten, billige Aurora-Plastikstühle: Ingredienzien für ein kleines, manchmal etwas verrücktes Welttheater, mit prekären Architekturen – ein märchenhaftes Treiben und Tun, in dem Groß und Klein, Alt und Jung, „Indigen" oder Zugewandert, Gebildet oder Ungebildet, Arm und Reich, mehr Arm als Reich, ihren Auftritt haben.
Es ist nicht Theater, was hier passiert, auch wenn die theatralischen Momente stark präsent sind, es ist eher „Theater ohne Theater": Die Bühne ist ausgesucht, wenn ihre Wahl auch zufällig wirkt, die Orte sind meistens ungeschützt, offen für alle Flaneure und Streuner der Stadt, die sich einmischen können, mitmachen wollen, um ihre Meinung gefragt werden.

Die „Eingriffe" sind temporär, aber sie verändern Atmosphären. Maloberti ist kein Soziologe, eher eine Art Naturforscher, der beobachtet und „ermöglicht", er ist weniger Regisseur als Katalysator für diese merkwürdigen und heiteren Simultanaktionen, die dennoch einem bestimmten ästhetischen Parameter folgen und durch eine gewisse Strenge zusammengehalten werden, obwohl oberflächlich betrachtet alles so leicht und zart aussieht, prekär, am Rande der Auflösung, ständig ausfransend in Richtung tragikomische Katastrophe. Diese Grenze tangiert Maloberti, ohne jemals die Glaubwürdigkeit in Frage zu stellen, wobei die zarten Bande der künstlerischen „Werkzeuge" das Geschehen zu einem Teppich von ambivalenter Schönheit verweben, voll krasser Realität und ekstatischem, fabulierendem Tun – einem surrealen Tun außerhalb der Zeit.
 

Kuratorin: Sabine Folie 

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