Display (yourself) – Präsentationsformen und Performanzen

Symposium
Freitag, 15– Samstag, 16. April, 2011

an Exhibit,
eine Ausstellung von 1957, „ohne Objekte und ohne Ideen", bildet den modellhaften Ausgangspunkt für Diskussionen heutiger künstlerischer und kuratorischer Praxis, der Rolle der BetrachterInnen und für Kollaborationen rund um das Thema Display. Moderiert von Christian Höller (Kunstkritiker, Wien)


Programm

Freitag, 15. April 2011, 18–21 Uhr


18 Uhr
Begrüßung: Sabine Folie, Direktorin und Kuratorin, Generali Foundation

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18:15 Uhr
Drama des Sehens
Vortrag von Eva Maria Stadler
Als Grundvoraussetzung des Ausstellens stehen Zeigen und Sehen in einem Wechselverhältnis zueinander. Von Interesse ist die Frage, wie sich die Räume des Darstellens und Wahrnehmens gestalten und in welcher Weise sie einander bedingen. Das Drama des Sehens, als handelndes Sehen verstanden, geht von der Annahme aus, dass es sich um ein arbeitsteiliges Verhältnis von Produzent und Rezipient handelt, wobei dem Ausstellungsdisplay, als Schnittstelle der beiden Handlungsfelder, eine besondere Rolle zukommt.

Eva Maria Stadler (*1964), 1994–2005 Leiterin des Grazer Kunstvereins, 2006/07 curator in residence an der Akademie der bildenden Künste Wien, 2007–2011 Kuratorin für zeitgenössische Kunst an der Österreichischen Galerie Belvedere, Wien, seit 2011 adjunct curator am Belvedere; Lehraufträge an der Merz-Akademie, Stuttgart, der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, der Akademie der bildenden Künste Wien und der Universität für angewandte Kunst Wien.
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19 Uhr
Display Incorporated
Vortrag von Christian Teckert

Immersive Displays und interaktive Raumgestaltungen erleben in auf Breitenwirkung angelegten Museumslandschaften eine ungebrochene Konjunktur. Der Verlust der Distanz zwischen Subjekt und Objekt wird hier als Chance gesehen, über eine Produktion von Affekten die Gefühlswelt der BesucherInnen unmittelbarer zu erreichen. Im Kontext (kritischer) zeitgenössischer Kunstpraxis hingegen wird dem Display eine sensible Rolle als Element eines Dispositivs zugeschrieben, mit dem die Institution einerseits eine bestimmte Politik der Sichtbarkeit erzeugt, diese aber andererseits auch zu reflektieren imstande wäre. Der Vortrag wird sich mit der Frage beschäftigen, inwieweit im Feld gegenwärtiger Kunstpraxis und der mit ihr verbundenen Raumproduktion neben einer vermeintlich reflexiven Figur der Kritik der eigenen Produktions-bedingungen en passant auch eine andere Form der Immersion in die Aura der Institution produziert wird.

Christian Teckert (*1967), lebt in Wien. Architekturen, kuratorische Projekte, Vorträge sowie Publikationen an der Schnittstelle von Architektur, Raumtheorie und Urbanismus. Seit 2006 Professur für Raum/Konzept an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel im Bereich Raumstrategien und Lehrauftrag am Institut für Kunst und Architektur an der Akademie der bildenden Künste Wien. Gründung des Büros für kognitiven Urbanismus mit Andreas Spiegl 1999 und von as-if berlinwien mit Paul Grundei und Stephanie Kaindl 2001. Kokurator von Ausstellungsprojekten wie Studiocity (Wien/Wolfsburg 1999), Screenclimbing (Kunstverein in Hamburg 2000), ManifeSTATION (Manifesta7, Rovereto 2008). Koautor und Mitherausgeber der Publikationen Prospekt (2003) und Last Minute (2006), Mitherausgeber von Negotiating Spaces (2010).
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19:45 Uhr
Not a show but a struggle
Vortrag von Doreen Mende
Das Ausstellen generiert ein begehbares Bild im Raum, so wie die Kamera den Blick produziert. Die Frage ist deshalb weniger, ob wir uns bei einer Ausstellung „ohne Bilder" und von Display-Formaten in einer ikonoklastischen Aufführung befinden. Welche Display-Möglichkeiten können wir vielmehr denken, die weder weitere Objekte in den Raum stellen noch zwischen dem Zeigen und Nicht-Zeigen unterscheiden? Mich interessiert eine Aufführungspraxis, in der aus der Idee der Präsentation eine Situation des „struggle" (Patricia Lumumba) entsteht: Die Aktivierung einer Arena, in der das „Einbehalten" eine „Geste der Revolte" (Jean Genet) öffentlich macht.

Doreen Mende (*1976), Kuratorin, lebt in Berlin. Sie arbeitet an ihrem PhD-Projekt in Curatorial/Knowlegde am Goldsmiths College, University of London über „Inhibition as a Possibility for Exposure" und als Theory Mentor am Dutch Art Institute. Aktuell ist die von ihr kuratierte Ausstellung KP Brehmer: A Test Extending Beyond the Action im Centro Andaluz de Arte Contemporáneo (CAAC) in Sevilla zu sehen.

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20:30 Uhr Abschlussdiskussion

Moderation: Christian Höller



Samstag, 16. April 2011, 15–18 Uhr


15 Uhr
Mathias Poledna
Mathias Poledna
ist Künstler und lebt in Los Angeles. Einzelausstellungen seiner Arbeit waren unter anderem bei Richard Telles Fine Art, Los Angeles, Galerie Daniel Buchholz, Köln, Galerie Meyer Kainer, Wien, im Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, im Witte de With Center for Contemporary Art, Rotterdam, im Hammer Museum, Los Angeles, im New Museum of Contemporary Art, New York und im Portikus, Frankfurt am Main zu sehen. Er war in der 2006 Whitney Biennial, der 2004 Berlin Biennale, der 2004 Liverpool Biennial und der Yokohama Triennial 2008 vertreten. Seine Arbeit Double Old Fashion ist derzeit im Museu d'Art Contemporani de Barcelona (MACBA) zu sehen. Gemeinsam mit Florian Pumhösl wird er im Herbst 2011 bei Raven Row in London ausstellen.
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15:30 Uhr
Who’s Afraid of Exhibiting?
Vortrag von Sabeth Buchmann
Der geplante Beitrag fragt nach der Rolle von Ausstellungsdisplays in Bezug auf die Wechselwirkung von Institutionskritik und „Relationstechniken" im Sinne „sozialer Netzwerke und kultureller Verbindungen" (Brian Massumi). Der damit gemeinten Verschiebung von (re-)präsentationistischen hin zu performativen Modi des Darstellens, Kontextualisierens, Kommunizierens und Distribuierens korrespondiert ein augenscheinlich zunehmendes Begehren nach einem „Realwerden" symbolischer Handlungen im Medium der Ausstellung. Soll anhand von unExhibit einerseits über grundlegende Zusammenhänge von künstlerischen und kuratorischen Vorgehensweisen diskutiert werden, geht es andererseits um ihre Verortung innerhalb eines erweiterten Verständnisses von Institutionalität.

Sabeth Buchmann, Kunsthistorikerin und Kunstkritikerin. Professorin für Kunst der Moderne und Nachmoderne an der Akademie der bildenden Künste Wien, Vorstand des Instituts für Kunst- und Kulturwissenschaften. Veröffentlicht regelmäßig in Sammelbänden zur Theorie und Praxis von Kunst, in Ausstellungskatalogen und Kunstzeitschriften. Mit Helmut Draxler, Clemens Krümmel und Susanne Leeb Herausgeberin von Polypen, einer Buchreihe zur Kunstkritik und politischen Theorie.
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16:15 Uhr
R.R., u.v.a.
Vortrag von Johannes Porsch

„Das Wie, das Roussel dem Haupt seines letzten und offenbarenden Werks eingeschrieben hat, führt uns nicht nur in das Geheimnis seiner Sprache ein, sondern auch in das Geheimnis seines Verhältnisses zu einem solchen Geheimnis; nicht um uns damit bekannt zu machen, sondern um uns im Gegenteil ungewappnet und in vollkommener Verlegenheit zu belassen, wenn es darum geht, diese Form des Verschweigens näher zu bestimmen, die das Geheimnis in jener plötzlich aufgegebenen Zurückhaltung bewahrt hat." (Michel Foucault, Raymond Roussel)

Johannes Porsch, Künstler, Kurator und Autor. Seit 2010 artistic researcher an der Akademie der Bildenden Künste Wien im Zusammenhang des Forschungsprojektes „Troubling Research". 2001–2007 Kurator am Architekturzentrum Wien. Texte, Ausstellungen und Publikationen zu Repräsentationspolitiken und daraus folgenden Subjektivierungsprozessen, u.a.: Sturm der Ruhe. (2001), Ottokar Uhl. (2005), The Austrian Phenomenon (2004/2009). Un jardin d’hiver, präsentiert (2006) Chinaproduction (2007), Suche Bauplatz für Moschee/Aa (2008-2010), Transitory Objects (2008), Tanja Widmann. Sich in diesem Sinne ähnlich machen (2010).

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17 Uhr
Abschlussdiskussion mit Sabeth Buchmann, Doreen Mende, Mathias Poledna, Johannes Porsch, Eva Maria Stadler und Christian Teckert.

Die gesamte Veranstaltung wird von Christian Höller moderiert.

Christian Höller ist Redakteur und Mitherausgeber der Zeitschrift springerin – Hefte für Gegenwartskunst. Von 2002 bis 2007 Gastprofessor an der École supérieure des beaux-arts in Genf; Subkurator der Ausstellung See This Sound (Lentos Kunstmuseum Linz 2009; Ausstellungsteil „Site Sound Industry“); Kurator der Filmschau No Wave 1976–84 (56. Internationale Kurzfilmtage Oberhausen und Österreichisches Filmmuseum Wien, 2010). Herausgeber der Sammelbände Pop Unlimited? (2001), Techno-Visionen (2005) und des Katalogbuchs Hans Weigand (2005); Autor des Interviewbandes Time Action Vision: Conversations in Cultural Studies, Theory, and Activism (2010).

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