Eröffnung der Ausstellung: 22. Oktober 2016, 11 Uhr
Ausstellungsdauer: 22. Oktober 2016 – 17. April 2017
Ausstellungsort: Museum der Moderne Salzburg, Mönchsberg
In der Ausstellung Räume schaffen richten wir den Blick auf die künstlerische Produktion, Aneignung und Kritik architektonischer, institutioneller und sozialer Räume in Werken der Sammlungen des Museums, vor allem aus dem Bestand der Generali Foundation, ergänzt durch Leihgaben. Neun Künstler_innen sind exklusiv Räume gewidmet, in denen rund 45 Werke eingerichtet sind. Die Besucher_innen sind eingeladen, sich auf jeden der gesamt neun unterschiedlich gestalteten Künstlerräume einzulassen und diese mit den darin präsentierten Werken zu erleben.
Die Auseinandersetzung mit Räumen hat eine lange künstlerische Tradition: Zunächst stand die realistische Darstellung im Vordergrund, die unter anderem im 15. Jahrhundert zur Erfindung der Zentralperspektive führte. Im 20. Jahrhundert wurden Arbeiten entwickelt, die mit dem Raum eine unmittelbare Verbindung eingehen. Künstlerische Inhalte widmen sich nun auch dem Museum selbst und den dort etablierten Bedingungen der Kunstbetrachtung. Insbesondere in den 1960er- und 1970er-Jahren entstanden Kunstwerke als Kritik am Museum, einem institutionellen wie physischen Raum, in dem Kunst gesammelt, präsentiert, bewahrt und vermittelt wird. Künstler_innen problematisieren die Kriterien der Auswahl, Bewertung und Historisierung von Kunst. Der künstlerische Anspruch, Kunst für Menschen aller gesellschaftlicher Schichten – unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder Religionszugehörigkeit – zugänglich zu machen, zeigt, wie das Ergreifen oder Produzieren von Raum in Verbindung mit sozialen und politischen Aushandlungen steht.
Am Beispiel von Neuerwerbungen und raumgreifenden Arbeiten aus den Sammlungen des Museums wird in dieser Ausstellung die Vielfalt des künstlerischen Verständnisses von Raum eröffnet. Neben Werken, die sich mit der sinnlichen Wahrnehmung und körperlichen Erfahrung von Räumen auseinandersetzen, sind Arbeiten zu sehen, die sich institutionellen, fiktiven oder virtuellen Räumen widmen. Die Künstler_innen zeigen, wie die uns umgebenden Räume geschaffen, strukturiert und regiert werden. Dabei weisen sie uns Perspektiven auf, in die vorhandenen Räume einzugreifen, oder bieten sogar alternative Räume und die Möglichkeit zur aktiven Teilnahme an.
Künstler_innen: Lothar Baumgarten, Maria Eichhorn, Harun Farocki, Adrian Piper, Carolee Schneemann, Goran Trbuljak, David Tudor & Composers Inside Electronics, Joëlle Tuerlinckx, Heimo Zobernig
Kuratorinnen: Sabine Breitwieser, Direktorin, und Antonia Lotz, Kuratorin Sammlung Generali Foundation