Was bisher geschah

Eine Lesung von Eva Meyer (Schriftstellerin und Filmemacherin, Berlin), anschließend Gespräch mit Eva Meyer, Maria Eichhorn (Künstlerin, Berlin), Willem Oorebeek (Künstler, Brüssel) und Johannes Porsch (Künstler und Kurator, Wien)
16. Juni 2011, 19 Uhr

Was bisher geschah. Diese Formel verspricht Anschluss. Im Serienalltag erwarten wir die Nacherzählung bisheriger Folgen, um uns in die Geschichte einfinden zu können. Doch noch während sie behauptet, durch Vorgaben von Zeit, Ort und Identität eine Handlung und ihre Charaktere kontrollieren zu können, manifestiert sich in dieser Formel das Serielle selbst: Gewiss ist nur, dass die narrativen Elemente wieder auftauchen werden. Es ist dann eine Frage der Zeit, ob ihr Wiederauftauchen das schon Geschehene reproduziert oder zu einer Gabe des Neuen, Möglichen wird, wie diese beiden Wiederholungen sich unterscheiden oder ineinander übergehen. Denn mit der Zeit lösen sich die narrativen Elemente aus den Zusammenhängen, die sie einem Inhalt unterwarfen. Sie befreien sich von der Repräsentation und ihrem Narrativ und verweisen auf ein endloses Vorher und Nachher. Alles was geschieht ist Teil einer Serie und zugleich die Serie selbst. Deshalb gibt es keine übergeordnete Geschichte oder Theorie. Es gibt eine Vielzahl loser Enden, die immer wieder neue Anschlüsse ermöglichen.
aus: Eva Meyer, „Was bisher geschah“, in: unExhibit (2011)


Eva Meyer (geb. 1950 in Freiburg, lebt in Berlin) ist Autorin und Filmemacherin. Studium der Philosophie, Kunstgeschichte, Archäologie und Romanistik in Freiburg und Berlin. Internationale Lehrtätigkeit, gegenwärtig Dozentin an der ZHdK, Zürcher Hochschule der Künste. Zahlreiche Publikationen, u. a.: Zählen und Erzählen. Für eine Semiotik des Weiblichen (1983); Architexturen (1986); Die Autobiographie der Schrift (1989); Der Unterschied, der eine Umgebung schafft. Kybernetik – Psychoanalyse – Feminismus (1990); Tischgesellschaft (1995); Faltsache (1996); Glückliche Hochzeiten (1999); Von jetzt an werde ich mehrere sein (2003); What Does the Veil Know? (2009), hg. mit Vivian Liska; Frei und indirekt (2010). Filme (mit Eran Schaerf), u. a.: Documentary Credit (1998); Europa von weitem (1999); Flashforward (2004); Sie könnte zu Ihnen gehören (2007); Mein Gedächtnis beobachtet mich (2008); Pro Testing (2010).

Maria Eichhorn (geb. 1962 in Bamberg) ist Künstlerin und lebt in Berlin. Sie studierte von 1984 bis 1990 an der Berliner Hochschule der Künste (HdK). 1992 wurde sie mit dem George-Maciunas-Preis und 2002 mit dem Arnold-Bode-Preis ausgezeichnet. Ihre Arbeiten waren in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen zu sehen, u.a. im Centre Pompidou, Paris (2009), im San Francisco Museum of Modern Art (2009), im ICA, Institute of Contemporary Art, London (2008), im Van Abbemuseum, Eindhoven (2007), im Centre de l’image contemporaine, Montréal (2006), und in der Generali Foundation, Wien (2005, 1996). Sie war u. a. bei der Istanbul Biennale (1995, 2005), der Berlin Biennale (2004, 2008), der Documenta11, Kassel (2002), und den Skulptur Projekten Münster (1997) vertreten. Zuletzt war ihre Arbeit in der Einzelausstellung „Zimmerstraße 88/89 10117 Berlin“ in der Galerie Barbara Weiss, Berlin (2011) zu sehen. Zahlreiche Publikationen, darunter die Monografien Maria Eichhorn. The Artist’s Contract (2009) und Maria Eichhorn Aktiengesellschaft (2007).

Willem Oorebeek (geb. 1953 in Pernis/NL) ist Künstler und lebt in Brüssel. Seine konzeptuellen Arbeiten, Installationen und Buchprojekte wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt, u. a. in der Fundação Caixa Geral de Depósitos – Culturgest, Lissabon (2008), im S.M.A.K., Stedelijk Museum voor Actuele Kunst, Gent (2006), im Badischen Kunstverein (zusammen mit Joelle Tuerlinckx), Karlsruhe (2004), und im Witte de With, Center for Contemporary Art, Rotterdam (1994). Gemeinsam mit Aernout Mik bespielte Willem Oorebeek den Niederländischen Pavillon bei der 47. Biennale in Venedig 1997. Er publizierte zahlreiche Künstlerbücher, darunter Willem Oorebeek. MetZonderKOP (2005) und Joelle Tuerlinckx, Willem Oorebeek. BILD, oder MIT DEM FUSS IN DER REALITÄT (2004). Willem Oorebeek unterrichtete an der Jan van Eyck Academie in Maastricht, an „de Ateliers“ in Amsterdam und an der Hochschule der Künste in Hamburg. Gegenwärtig koordiniert er am Wiels, Contemporary Art Center, Brüssel, das Residency-Programm.

Johannes Porsch ist Künstler, Kurator und Autor. Seit 2010 artistic researcher an der Akademie der bildenden Künste Wien im Zusammenhang des Forschungsprojektes „Troubling Research“. 2001–2007 Kurator am Architekturzentrum Wien. Texte, Ausstellungen und Publikationen zu Repräsentationspolitiken und daraus folgenden Subjektivierungsprozessen, u. a.: Sturm der Ruhe. What is Architecture (2001), The Austrian Phenomenon (2004/2009), Ottokar Uhl. Nach allen Regeln der Architektur (2005), Un jardin d’hiver, präsentiert (2006), Chinaproduction (2007), Suche Bauplatz für Moschee/Aa (2008/2010), Transitory Objects (2009) und To Make Oneself Similar in this Sense (2010), gemeinsam mit Tanja Widmann und David Jourdan.
 

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