© Sammlung Generali Foundation - Dauerleihgabe am Museum der Moderne Salzburg

Marcello Maloberti

Die Schmetterlinge essen die Bananen, 2010

Video, Farbe, Ton, 2 min 51 sec Geschnittene Version der gleichnamigen Performance, aufgeführt am 20. Mai 2010 in der Generali Foundation Kamera: Matthias van Baaren Schnitt: Gianni Cravedi Auflage: 1/5
Das Video entstand im Kontext der gleichnamigen Performance am 20. Mai 2010 in der Generali Foundation (2 lebende Skulpturen, Zypresse, auf Tischplatte, Radio, Bilder ausschneidender Junge, Flaschen in Matrosenanzügen, ausrangierter Kühlschrank, 15 PerfomerInnen mit 15 Porzellantigern) Für die Generali Foundation in Wien entwickelt Marcello Maloberti ein ortsspezfisches performatives Setting mit dem eklektischen Titel Die Schmetterlinge essen die Bananen. Eklektisch ist auch die Methode seiner künstlerischen Produktion. Worum handelt es sich? Um Performance, Theater, Film, Happening, Installation, Fotografie, Malerei, Collage? Von allem ist etwas zu finden: zum Beispiel zwei lebende Skulpturen, die den Eingang der Generali Foundation wie neoklassizistische Säulen beim Entrée von Luxusvillen flankieren, ein Tablett mit Bäumchen haltend, woraus zudem trashiges Alltagsradio ertönt; ein Kind, das in einer Ecke sitzt und aus Illustrierten Bilder ausschneidet, verstreute Scherben von (betrunkenen) Flaschen in Matrosenanzügen, ein ausrangierter Kühlschrank irgendwo im leeren Ausstellungsraum, aus dem kakophonische Geräuschmischungen kommen, und schließlich, in einer Reihe aufgestellt, ziemlich massive, riesige Menschen, die Tiger aus Porzellan halten, so lange sie können … Maloberti bereitet Orte vor, und die Menschen, die dort zu AkteurInnen werden, bekommen bestimmte Requisiten: Decken, Handtücher mit kitschigen Leoparden- und Tigermotiven, wie man sie von „Vu-Cumprà“-Verkäufern an Stränden kennt, rot-weiß karierte Tischtücher, wie sie in italienischen Trattorien üblich sind, billige Spiegel, Bleistifte und Buntstifte, Postkarten, leere Verpackungen von Medikamenten, billige Aurora-Plastikstühle: Ingredienzien für ein kleines, manchmal etwas verrücktes Welttheater mit prekären Architekturen – ein märchenhaftes Treiben und Tun, in dem Groß und Klein, Alt und Jung, „Indigen“ oder Zugewandert, Gebildet oder Ungebildet, Arm und Reich, mehr Arm als Reich, ihren Auftritt haben. Es ist nicht Theater, was hier passiert, auch wenn die theatralischen Momente stark präsent sind, es ist eher „Theater ohne Theater“: Die Bühne ist ausgesucht, wenn ihre Wahl auch zufällig wirkt, die Orte sind meistens ungeschützt, offen für alle Flaneure und Streuner der Stadt, die sich einmischen können, mitmachen wollen, um ihre Meinung gefragt werden. Die „Eingriffe“ sind temporär, aber sie verändern Atmosphären. Maloberti ist kein Soziologe, eher eine Art Naturforscher, der beobachtet und „ermöglicht“, er ist weniger Regisseur als Katalysator für diese merkwürdigen und heiteren Simultanaktionen, die dennoch einem bestimmten ästhetischen Parameter folgen und durch eine gewisse Strenge zusammengehalten werden, obwohl oberflächlich betrachtet alles so leicht und zart aussieht, prekär, am Rande der Auflösung, ständig ausfransend in Richtung tragikomische Katastrophe. Diese Grenze tangiert Maloberti, ohne jemals die Glaubwürdigkeit in Frage zu stellen, wobei die zarten Bande der künstlerischen „Werkzeuge“ das Geschehen zu einem Teppich von ambivalenter Schönheit verweben, voll krasser Realität und ekstatischem, fabulierendem Tun – einem surrealen Tun außerhalb der Zeit. (SF) Der Text ist ein Exzerpt eines längeren Essays von Sabine Folie, der erstmals in Marcello Maloberti. Raptus, Hg. Alessandro Rabottini, Ausst.-Kat., Bergamo: GAMeC; Bologna: Damiani, 2009, S. 156–157, erschienen ist.
GF0031164.00.0-2010
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