Gordon Matta-Clark

Gordon Matta-Clark war als Architekt und Künstler die Zeichnung ein vertrautes Medium für die Skizzierung und Planung seiner Projekte. Erst nach seinem Tod wurde die Vielfalt und Außergewöhnlichkeit sowie die große Anzahl seiner Zeichnungen bekannt. Die Künstlerin Mary Heilmann erinnert sich: ”Sogar wenn er zeichnete, arbeitete er in einem Zustand höchster Erregung. ... Er führte einen kleinen Teufelstanz auf. Er nahm Buntstifte, drückte, presste diese, ganz hart und schnell, und kritzelte vor sich hin. ... Das automatische Schreiben, das er hier ausführte, war von einer anderen Welt, voller Geheimnisse.” Ausgehend von seinen ökologischen Anliegen und dem Einfluss der Land Art-Bewegung hat sich Gordon Matta-Clark in seinen ersten Zeichnungen beinahe obsessiv mit Bäumen und deren Energie auseinander gesetzt. Diese Phase ist eng verknüpft mit seinen alchimistischen Projekten aus organischem Material in der ersten Zeit in New York. Aus den Bäumen entwickelte Matta-Clark Piktografien, löste diese auf in abstrakte Strukturen, die an urbane Situationen erinnern, in Kalligraphien, Pfeile – Zeichnungen, die sich mit Energie und Bewegung beschäftigen. (Sabine Breitwieser)