Dreikanalvideoinstallation, Farbe, Ton, 62 min,
Mit: Éric Alliez (Philosoph, Paris), Janja Rosangela Araujo
(Meisterin des Capoeira Angola, Salvador de Bahia),
Barbara Glowczewski (Anthropologin, Paris),
Jean Jacques Lebel (Künstler, Paris), Peter Pál Pelbart
(Philosoph, Sao Paolo), Jean Claude Polack (Psychiater,
Psychoanalytiker, Paris), Eduardo Viveiros de Castro
(Anthropologe, Rio de Janeiro)
Auflage: 2/5 + 2 A.P.
Assemblages folgt dem Weg und Denken Félix Guattaris in den vier „existentiellen“ Territorien, die für seine therapeutische und politische Praxis
prägend waren: das Asyl Saint-Alban, die Klinik La Borde sowie Brasilien und
Japan, wohin er ausgedehnte Reisen unternahm. In Saint-Alban und La Borde
setzte Guattari mit PatientInnen, KünstlerInnen, TheoretikerInnen und
WissenschaftlerInnen eine „Politik der Experimentation“ in die Praxis um,
in der die institutionelle Psychiatrie zum Ort einer politischen und theoretischen
Diskussion über die Produktion von Subjektivität wurde. Guattari war
davon überzeugt, dass eine „vorläufige, aber notwendige Rückkehr“ zum
Animismus die ontologische Tradition der Moderne aufbrechen kann, welche
Subjekt und Objekt, Natur und Kultur, Mensch und Tier, Belebtes und Unbelebtes, Materie und Seele, Zeichen und Ding, Individuum und Kollektiv
kategorisch voneinander trennt.
Die Installation zeigt Archivaufnahmen mit Félix Guattari sowie Ausschnitte
aus (Dokumentar-)Filmen, Interviews mit FreundInnen und
KollegInnen, Aufnahmen aus der Klinik La Borde sowie Material, das für
das Projekt in Brasilien gedreht worden ist. Mit ihren drei Projektionsflächen
bildet die Installation einen diagonalen Schnitt durch das Archiv, das heißt,
sie stellt Archivmaterial und Kommentierung in eine neue Form der Indexierung.
Jede Projektionsfläche entspricht einem Modus des Sensorischen.
Zugleich spiegelt Assemblages Guattaris Konzept des Gefüges und verweist
auf die visuelle Narration in der asiatischen oder auf das kartografische
Element der animistischen Kunst.
