© Galerie Buchholz

Florian Pumhösl

Relief ('Teatro' Monatszeitschrift), 2008

Installation Wandvitrine aus Acryglas 5 Editionen des Monatsmagazins 'Teatro' gestaltet von Murayama Tomoyoshi montiert auf eine Holzplatte, überzogen mit schwarzem Buchbinderleinen 120 x 160 x 10 cm
Murayama Tomoyoshi (1901–1977) war eine der prägenden Figuren der japanischen Avantgarde. Künstler und Gestalter, Übersetzer war Murayama auch als Autor und Regisseur, Darsteller und Bühnenbildner für das Theater tätig. Er kam Anfang der 20er Jahre im Zuge eines Studienaufenthaltes in Berlin mit den damaligen europäischen Avantgarde-Strömungen in Kontakt. Nach seiner Rückkehr initiiert und gründet er 1923 gemeinsam mit Kadovaki Shinrô, Ôura Shûzô, Ogata Kamenosuke und Yanase Masamu die Gruppe der Mavoisten. Im Juli 1924 kommt die erste Nummer der legendären Zeitschrift „Mavo“ heraus, von der bis ins darauf folgende Jahr sechs Ausgaben erschienen. Neben der Organisation von Ausstellungen, Vorträgen, Theateraufführungen, Konzerten und der Einrichtung eines Mavo-Freundeskreises bieten die Künstler auch an „die Gestaltung von Plakaten, Schaufenstern, Büchern, Bühnenbildern, jede Art von Dekoration, Gebäuden etc“ zu übernehmen (Ogata Kamenosuke). Dieser Auffassung folge leistend fungiert Murayama in den kommenden Jahren als Illustrator und Layouter im heutigen Sinn für ihm  nahestehende sozialistische Verlage und populäre Publikationen und im eigenen Auftrag als Autor, Ubersetzer und Gestalter. 1940 aus politischen Gründen festgenommen und für ein Jahr inhaftiert, konzentriert sich Murayama nach seiner Rückkehr aus Korea und Manschuko nach dem Ende des 2. Weltkrieg weitgehend auf die Arbeit mit verschiedenen Theatergruppen. Das Interesse an expressionistischem Tanz, den Choreografien von Mary Wigman und den Konzepten von Erwin Piscator beeinflusste letztlich das gesamte Prinzip des Butho-Tanzes. Teatro wurde seit 1926 im Verlag Jugonensa verlegt und stellt einen wichtiges Element auf dem Weg dorthin dar. Die Umschlaggestaltung stammt von Murayama. Florian Pumhösl, der sich zuvor mit dem traditionalistischen Gegenstück Murayamas, dem weit weniger politisierten Buchgestalter Koshiro Onchi auseinandergesetzt hat, widmete Murayama zwei der Vitrinen in der “Relief-serie”. Die “Teatro”-Vitrine kann sowohl als Fokussierung auf einen wesentlichen Moment des Kampfes der japanischen Avantgarde gegen das faschistische Klima begiffen werden, als auch als Beispiel für den intensiven Dialog mit den europäischen und russischen Avantgardisten, was sich in dem radikalen ausschliesslich typografischen Design äussert. Im Arrangement innerhalb der Vitrine ist bewusst unchronologisch und fragmentiert. Für Pumhösl ist es wesentlich, solche Momente in ihrem rein historistischen oder formalen Charakter zu isolieren, und sie jenseits der musealen Klassifikationen ein weiteres Mal der Gegenwart einzuschreiben.
GF0031279.00.0-2012
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